|
Die
topographische Umsetzung einer politischen Vision, das In-Konstellation-Setzen
volumetrischer Objekte, das Aufspüren und Umsetzen räumlicher
Vorstellungen, die Inszenierung von Ausblicken und Szenografien, kurz:
die Vielfalt der Ansätze und die Totalität der Synthese machen
den Städtebau zur ganzheitlichsten architektonischen Aufgabe. Der
Klage, die ehemalige Königsdisziplin sei zu einem Aussenseiterdasein
verkümmert, ist die Bemerkung entgegenzusetzen, dass kaum ein ernst
zu nehmendes architektonisches Objekt je ohne städtebauliche Erwägungen
entstanden ist. Es ist klar: Städtebau hat weniger mit grossen Gesten
als mit präzisen Analysen zu tun. Weiter braucht die Wirksamkeit eines
städtebaulichen Eingriffs nicht proportional zum Massstab der Massnahme
zu sein.
Die Vision einer
neuen Urbanität der Schweiz oder zumindest der Wunsch nach dieser
ist längst ausgesprochen. Ihre städtebauliche Bewältigung
wird davon abhängen, ob es gelingt, im amorphen Siedlungsgefüge
Widerstände auszumachen, welche sich zu Räumen mit eigener Identität
entwickeln lassen. |
|